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Wie die „Producer Economy“ das Influencer-Marketing verändert

Aus der „Creator Economy“ entwickelt sich eine sogenannte „Producer Economy“: Influencer wollen ihre eigene Medienmarke aufbauen, die unabhängig von Social-Media-Plattformen ist, damit sie die volle Verantwortung für die von ihnen erstellten Inhalte übernehmen können. Mit diesem Ansatz haben sie sowohl mehr Flexibilität als auch mehr Kontrolle über ihre Inhalte und deren Vermarktung.

Flat design illustration with female vlogger or influencer, recording new video.

Das gilt auch für Marken, die ihre eigenen Mediennetzwerke aufbauen, um Verbraucher anzusprechen. Die digitale Landschaft ist jedoch unübersichtlich und es ist schwer, sich darin bemerkbar zu machen. Die Herausforderung im Marketing besteht deshalb darin, Inhalte für einen bestimmten Bereich zu erstellen und diese Inhalte an die richtigen Menschen verteilen zu können. Denn der Verzicht auf beliebte Mainstream-Websites kann dazu führen, dass die geteilten Inhalte vom Publikum gar nicht wahrgenommen werden, da vielleicht ein vergleichbarer Content bereits auf einer beliebten Social Media App verfügbar ist.

  • Mehr Kontrolle

Das Influencer-Marketing verändert sich vor allem wegen der signifikanten steigenden Zahl an Content-Produzenten in den letzten Jahren. Marken weltweit gaben laut Statista im Jahr 2021 etwa das Doppelte für Influencer aus als im Jahr 2019.

Laut der Daten der Online-Videoplattform Brightcove behalten Social Media Plattformen bis zu 45% der Werbeeinnahmen der Influencer ein. Daher haben Content Creator oft Schwierigkeiten, ihren Wert bei der Aushandlung von Markenpartnerschaften zu bestimmen. Viele Kreative und Marken mit eigenen Kanälen auf Social Media Plattformen oder Video Sharing Websites sind Empfehlungsalgorithmen ausgeliefert, die keine organische Reichweite garantieren. Aufgrund der unübersichtlichen Menge an Content auf verschiedenen Websites wünschen sich Influencer mehr Kontrolle.

  • Entwicklung von Partnerschaften mit Produzenten

Influencer und Marken in der Producer Economy, die ihre eigenen Medienkanäle besitzen und verwalten, können auch ihre Konditionen flexibel aushandeln. Vermarkter, die Partnerschaften aushandeln, dürfen deshalb nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen, sondern auch die Bedürfnisse der Content Creator oder anderer potenzieller Markenpartner. Denn für diese stellt sich die Frage, wie sie Inhalte auf eine überzeugende Art und Weise erstellen und über ihre eigenen Kanäle verbreiten können.

Unabhängig davon, ob sie für eine einzelne Kampagne oder eine längerfristige Partnerschaft zusammenarbeiten, benötigen Marken und Influencer Metriken, um die Zusammenarbeit zu bewerten und Informationen für die Zukunft zu gewinnen. Vermarkter dagegen haben weiterhin Schwierigkeiten mit der Analyse einer solchen Zusammenarbeit.

  • Authentizität und Markensicherheit

Die Verbreitung von nutzergenerierten Inhalten (UGC) auf Video Sharing und Social Media Apps hat zu einer größeren öffentlichen Akzeptanz von Online-Persönlichkeiten geführt, die als authentischer und glaubwürdiger wahrgenommen werden. Eine Umfrage der Consumer Technology Association hat ergeben, dass Jugendliche bald mehr UGC konsumieren werden als traditionelle Fernsehprogramme.  Diese wachsende Beliebtheit von nutzergenerierten Inhalten geht jedoch einher mit der Sorge von Werbetreibenden, die ihre Werbebotschaften neben diesen Inhalten platzieren, ob die beworbenen Marken noch in einem sicheren Umfeld erscheinen.

Mit der Producer Economy entstehen neue Möglichkeiten für Vermarkter, mehr Kontrolle über ihre Inhalte zu behalten. Videos können mit einer klareren Botschaft und Markenbindung erstellt werden. Daten und Analysen bieten einen transparenteren Blick auf das Publikum. Dagegen sind die Daten der Videos, die auf sozialen Medien oder anderen Plattformen gepostet werden, aggregiert und anonymisiert, was die Erkenntnisse für die Vermarkter einschränkt.

In der Producer Economy haben Marken allerdings nicht mehr die Möglichkeit, die Produktion, das Content Management oder die Influencer-Rekrutierung auszulagern. Für diese Aufgaben muss internes Fachwissen aufgebaut werden, was viel Zeit, Geld und Experimentierfreude erfordert.

Marken und Content Creator, die in diesen Bereichen frühzeitig experimentieren und Hürden überwinden, können es schaffen, ihr Influencer Marketing und damit auch die Branche als Ganzes anzuführen.

Wenn es darum geht, eigene selbst betriebene Kanäle zu erstellen, muss über den Tellerrand hinausgeschaut werden. Langfristig wird sich das auszahlen.

Quelle: socialmediatoday

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